Mauro Ceruti
Begründungen
Über Mauro Ceruti und sein Lebenswerk könnte und müsste man so viel sagen, denn seine Forschungen sind unglaublich vielfältig, allumfassend und bringen die Probleme, die Widersprüche, die kulturelle Bereicherung und kulturelle Verwüstung unseres Lebens und der ganzen Welt auf den Punkt. Ceruti zeigt uns eindeutig, wie jeder von uns mit einer verwirrenden Universalität von Dingen, Kräften und Realitäten konfrontiert ist, die uns bereichern, verstören und erschrecken. Bei der Lektüre seiner Bücher entdeckt man, dass die scheinbare Einfachheit der Dinge um uns herum und die der gesamten uns vertrauten Realität so groß und komplex ist wie das Universum. Seine Bücher helfen uns nicht nur, die kleine und große Unendlichkeit unseres Daseins kennenzulernen, sondern auch, sie nicht zu fürchten und die Bereicherung zu spüren, die uns dadurch zugute kommt. Aus diesem Gefühl und Konzept der kosmischen Komplexität leitet sich ein zutiefst humanistisches, oder besser gesagt menschliches Gefühl der Schicksalsgemeinschaft ab, die, wie Ceruti schreibt, alle Individuen aller Völker der Erde mit dem globalen Ökosystem verbindet.
Biographie
1953 in Cremona geboren. Philosoph und Theoretiker des komplexen Denkens.
Professor für Wissenschaftsphilosophie und Direktor der PhD School for Communication Studies an der IULM Universität Mailand.
Er studierte Philosophie bei Ludovico Geymonat an der Universität Mailand und forschte anschließend an der Psychologischen Fakultät der Universität Genf und am CNRS in Paris. Er war Dekan der Fakultät für Erziehungswissenschaften an der Universität Mailand-Bicocca und dann Dekan der Fakultät für Literatur und Philosophie an der Universität Bergamo; Direktor des CE.R.CO., des Forschungszentrums für Anthropologie und Epistemologie der Komplexität.
Er war Senator der Italienischen Republik in der XVI. Legislaturperiode.
Er war Mitglied des Nationalen Ausschusses für Bioethik für die Präsidentschaft des italienischen Ministerrats sowie Mitglied der Nationalen Beobachtungsstelle für die Integration ausländischer Schüler und die interkulturelle Erziehung am Bildungsministerium. Heute ist er Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses der Association Européenne Modélisation de la Complexité (MCX), der Scientific Community des WWF und des Italienischen Verbandes für Systemische Medizin und Gesundheit (ASSIMSS).
Sein philosophisches und kulturelles Projekt zielt darauf ab, ein komplexes Denken zu fördern, das in der Lage ist, die Probleme der neuen globalen Situation der Menschheit anzugehen, sowie „das Bewusstsein der Schicksalsgemeinschaft zu entwickeln, die angesichts derselben Gefahren alle Völker der Erde untrennbar miteinander verbindet und die gesamte Menschheit mit der Erde.“
Diesem Ziel hat er seine Bücher gewidmet, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Dazu gehören: Il secolo della fraternità. Una scommessa per la cosmopoli, Castelvecchi, 2021; Abitare la complessità. La sfida di un destino comune, Mimesis, 2020; Sulla stessa barca, Qiqajon, 2020; Evoluzione senza fondamenti, Meltemi, 2019; Il tempo della complessità, Raffaello Cortina, 2018; La fine dell’onniscienza, Studium, 2015; Il vincolo e la possibilità, Raffaello Cortina, 2009; Solidarietà o barbarie. L’Europa delle diversità contro la pulizia etnica, Raffaello Cortina, 1994; Origini di storie, Feltrinelli, 1993; La danza che crea, Feltrinelli, 1989.
www.mauroceruti.it