Zhong Acheng, der Erzähler beispielhafter Geschichten über das China der letzten turbulenten Jahre, hilft uns dabei, Stimmungen und Richtungen eines großen Landes zu verstehen, das in gewisser Weise für uns Leute aus dem Westen ein Geheimnis bleibt. “Il re dei bambini ” („Der König der Kinder“), „Il re degli scacchi”, („Der König des Schachspiels“), “Il re degli alberi” („Der König der Bäume“) sind die Titel seiner Bücher, die ihn auch in Italien bekanntgemacht haben und die als nützliche Instrumente betrachtet werden können, um von innen heraus (das heißt durch das Leben der Männer und Frauen, die in den Geschichtsbüchern nie auftauchen) epochale Veränderungen zu verfolgen, deren Phasen durch die Kulturrevolution, den Großen Sprung nach vorn und die Umerziehung durch Arbeit auf dem Land gekennzeichnet sind, mit dem Ergebnis, das wir alle kennen, einschließlich Tiananmen. Der Exilant Acheng (er lebt in Kalifornien) ist ein leidenschaftlicher Zeuge seiner Zeit und hat kürzlich ein Buch mit Erzählungen “Vite minime” („Kleinste Lebenswege“) veröffentlicht. Bei „Kleinste Lebenswege“ handelt es sich um kurze Geschichten, um Lebensbeschreibungen, die in den Falten der großen Geschichte verborgen sind.