Mit der Verleihung des Nonino Risit d’Âur-Preises 1998 kehrt er zu den Begründungen seiner Entstehung zurück, um die jahrtausendealten Werte der bäuerlichen Zivilisation zu unterstreichen. Wir wissen und verstehen, dass es heute unmöglich ist, zum vom Menschen gezogenen Pflug, zur Bodenbearbeitung mit der Hacke oder zur Düngung durch Brandrodung zurückzukehren. Der starke Zuwachs der Weltbevölkerung zwingt zum Einsatz großer mechanischer Mittel, zu Düngemitteln, zu zyklischer Planung des Anbaus, zu großen Bewässerungsanlagen und zum chemischen Kampf gegen Schädlinge. Und dennoch… Dort, wo es in der Landschaft noch Menschen gibt, welche die Mittel, die ihnen die Natur anbietet, benutzen und die uns hochwertige Produkte ohne Gier nach hohen Gewinnen anbieten können, suchen wir sie, um ihnen diesen Preis verleihen und ihre Verdienste um die Zivilisation auszeichnen zu können.

So wie im Jahre 1975, als es der Jury des Risit d’Âur-Preises gelang, die Aufmerksamkeit der Politiker und Techniker des Sektors auf die wertvollen auchthonen friaulischen Weinreben zu lenken und nach dreijährigem Ringen die Genehmigung für den Anbau zu erhalten (Und heute wissen wir, dass die mit diesen Reben produzierten Weine international geschätzt und nachgefragt werden.), so haben wir jetzt beschlossen, für die Bewahrung und das Florieren dieses Schatzes auf dem Lebensmittelsektor zu kämpfen, den Tradition und Qualität des Rohstoffes zu einem wertvollen Kulturerbe machen, das leider der Lärm der Medien, ein nicht zivilisierter Fortschritt und eine sich selbst genügende Bürokratie verschwinden lassen wollen.

Für das Jahr 1998 erkennt die Jury des Risit d’Âur als Beispiel für die Werte, auf die sie sich beruft, den Preis Rino Lestuzzi, dem Wurstwarenhersteller aus Percoto, zu, der uns getreu der Tradition und mit handwerklicher Professionalität ein Produkt mit dem Geschmack vergangener Zeiten anbietet. Sie zeichnet auch Lino Turello, den Käseproduzenten aus Lavariano, einem kleinen Ortsteil der Gemeinde Mortegliano, aus, der mit Leidenschaft und mit der nicht einfachen Kunst des Käsemeisters einen Käse herstellt, der uns in Geschmack und Duft an unsere Kindheit erinnert, jeweils mit den jahreszeitlichen Eigenschaften der Kräuter und des Heues.

Die Jury des Nonino Risit d’Âur-Preises unter dem Vorsitz von Mario Rigoni Stern und bestehend aus Ulderico Bernardi, Antonio Calò und der Sekretärin Giannola Nonino ging dieses Jahr von der heimatlichen Erde des Friaul aus, wo der Preis begründet wurde, aber für die nächsten Verleihungen ist daran gedacht, alle Regionen Italiens und vielleicht sogar Europas in Betracht zu ziehen und sich auf die Seite der Produzenten zu stellen, die für die Bewahrung der Schätze des Lebensmittelsektors, die man insgeheim immer weiter vereinheitlichen will, kämpfen.