NONINO-PREIS "AN EINEN ITALIENISCHEN MEISTER UNSERER ZEIT" 2002
Progetto Educativo per l’Infanzia di Reggio Emilia
In einer Welt mit unmenschlichen Versuchungen ist es unerlässlich, ein starkes staatsbürgerliches Engagement für die Bildung der neuen Generationen zu zeigen.
Deshalb verleiht die Jury des Nonino-Preises als Anerkennung für die italienischen Grundschullehrer in unserer Zeit den Preis dem Projekt für die Kindererziehung in Reggio Emilia.
Es entstand als Liebesbeweis vieler Mütter, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit Kampfmittelrückstände sammelten, um eine wunderbare Friedensinitiative zu finanzieren. Heute existieren dadurch dreizehn Kinderkrippen und einundzwanzig Kindergärten.
Dieses Projekt, das “den kleinen Kindern Potenzialität und Kreativität bescheinigt, weil es ihnen ihre Rechte zuerkennt und sie als Träger einer eigenen und autonomen Kultur ansieht, schafft die grundlegenden Voraussetzungen für einen besseren Austausch im staatsbürgerlichen Sinne unter den Individuen“, wie
Loris Malaguzzi, der Gründer dieses Traums, meisterlich zusammenfasst.
“Es gibt einen Ort in der Welt, in der man den Kindern Talent, Phantasie und professionelle Kompetenz widmet, die andere nur der Produktion oder den Wissenschaften widmen.
Ein Ort, in dem jahrelang die gleichen Personen arbeiten, um ihre eigenen Erfahrungen zu verbessern und die Kinder in jeder erdenklichen Weise in ihren unbegrenzten Möglichkeiten gefördert werden…
(…) Ein ähnlich fortschrittliches Modell für die Welt der Kinder existiert in den USA nicht, aber von den USA aus blickt man auf dieses Projekt, das man dort ohne jegliche Bedenken einfach als „das beste der Welt“ bezeichnet.
(….) Das erklärt in Kürze, warum die Erfahrungen, die man in Reggio Emilia gemacht hat, nicht nur in der Welt des amerikanischen Bildungssystems zu einer Art von Legende geworden sind.“
Furio Colombo – “La Stampa” – Mai 1993