NONINO RISIT D’ÂUR-PREIS 1999

Nicola Barile e Nunzio Minivaggi

Mit der Verleihung des Nonino Risit d’Âur-Preises 1998 kehrt er zu den Begründungen seiner Entstehung zurück, um die jahrtausendealten Werte der bäuerlichen Zivilisation zu unterstreichen.

Nachdem im letzten Jahr ein Wurstwarenhersteller und ein Käseproduzent ausgezeichnet wurden, hat die Jury des Nonino Risit d’Âur-Preises in diesem Jahr daran gedacht, einen anderen Lebensmittelsektor zu erkunden: DAS BROT, ein ebenso gewöhnliches wie unverzichtbares und unersetzliches Nahrungsmittel, sodass es in vielen Sprachen zum Symbol für die Nahrung schlechthin, für Errungenschaft, Belohnung oder das Ergebnis aller Mühen geworden ist. Aber es ist auch das Symbol für das Sonnenlicht, die fruchtbare Erde, des sich immer wieder erneuernden Lebens und des Zusammenlebens von Menschen und Pflanzen. Durch seine Formen, in denen es gebacken wird, ist es auch zum Träger der Symbolik geworden. Jedes Volk und jeder Landstrich hat seine Art, es zu backen, obwohl die Grundzutaten immer die gleichen sind: Getreidemehl, Salz, Wasser und Hefe.

In der Geschichte des Brotes gibt es kein Land, das sich mit Italien hinsichtlich der Sortenvielfalt, der Geschmacksrichtungen und Phantasie vergleichen könnte. Wir haben uns vor so vielen Brotsorten befunden, dass wir bei der Auswahl Pietro Camporesi, der uns dabei sicher hätte helfen können, sehr vermisst haben.

Wir haben unsere Aufmerksamkeit in diesem Punkte auf Apulien gerichtet.

Altamura delle Murge scheint eine Stadt zu sein, in der Brot seit dem Altertum hergestellt wurde: Es verfügt über eine fruchtbare Ebene, die wie kaum eine andere für den Anbau von Harzweizen geeignet ist, über das Meer für das Salz, über Schluchten mit ausgezeichnetem Quellwasser, über trockene „Gruben“ für die Lagerung des Getreides und über eine Höhe, deren Luft rein ist. Zu diesen Gaben der Natur gesellen sich die Leidenschaft der Bäcker, die Art der Verarbeitung von Mehl und Teig, die Gärung und die Backöfen. Das so entstandene Brot von Altamura ist daher mit Recht berühmt.

Die Jury des Risit d’Âur-Preises unter Vorsitz von Mario Rigoni Stern und bestehend aus Ulderico Bernardi, Antonio Calò und dem Sekretär Giannola Nonino verleiht den Preis 1999 dem Brot von Altamura, symbolisch vertreten in der Person des 85-jährigen Nicola Barile, des ältesten Bäckers, der die Tradition vertritt, und in der Person des 26-jährigen Nunzio Ninivaggi, des jüngsten Bäckers, der die Hoffnung der Zukunft vertritt und der nach den alten Traditionen in einem nach alten Vorbild entstandenen Holzofen bäckt.

Mario Rigoni Stern überreicht den Preis.