Senghor ist der Zeuge von tiefen “Geburtswehen” einer Welt im Übergang, der “Dritten Welt”, die mit großer Mühe aus Jahrhunderten kolonialer Versklavung herausfindet und von Spannungen und den für diese historische Situation typischen Widersprüchen gekennzeichnet ist.

Senghor war ein Protagonist dieses Freiheitskampfes und dieser Wende in Afrika, auch als Präsident der Republik Senegal und als Mitglied der Französischen Akademie. Gleichzeitig war und ist er einer der berühmtesten lebenden Dichter, der es in seinen Gedichten verstanden hat, auf die unauslöschlichen und unvergesslichen Gefühle und Werte einer Kultur zurückzugreifen, die den Menschen als Gegenstand der Liebe und der Zuneigung jenseits von Macht und Machthabern betrachtet.