Nonino Preis Risit d’Aur - Barbatella d’Oro 2017
Isabella Dalla Ragione
BEGRÜNDUNG
Als Baumarchäologin, wie sie sich selbst zu bezeichnen pflegt, wendet Isabella Dalla Ragione zwischen Archiven, Chroniken und Traditionen die traditionellen mit dem Territorium verbundenen Kenntnisse an. Indem sie sich seit Jahren mit großer Hingabe für Anpflanzungen und Veredelungen einsetzt, bewahrt sie alte Farben, Düfte und Aromen und verhindert, dass sie in Vergessenheit geraten. Mit der gleiche Hingabe widmet sich der Preis seit vierzig Jahren der bäuerlichen Kultur und ihrem Wissen. Somit soll der Preis ein Anreiz und eine Unterstützung für all diejenigen sein, die sich heute bemühen, die Alten Apfelsorten des Friaul zu retten, einen Schatz, den man für die zukünftigen Generationen bewahren sollte.
LEBENSGESCHICHTE
Isabella Dalla Ragione wurde 1957 in Sansepolcro (Arezzo) geboren und lebt heute in Perugia.
Als Agronomin beschäftigt sie sich seit vielen Jahren mit dem Studium und dem Schutz der pflanzlichen Biodiversität, insbesondere von alten lokalen Sorten von fruchttragenden Pflanzen.
Sie hat vor kurzem am Fachbereich Pflanzenbiologie der Universität Perugia mit einer historischen und genetischen Arbeit über alte lokale Birnensorten promoviert.
Im Jahr 1985 hat sie zusammen mit ihrem Vater Livio die Baumarchäologie begründet, eine Ansammlung von Obstbäumen in Città di Castello (Perugia), zur Erforschung und Erhaltung der lokalen Obstsorten und des traditionellen Wissens. Sie ist Gründerin und Präsidentin der Stiftung Baumarchäologie, die im Jahr 2014 gegründet wurde, um dem außerordentlichen Erbgut an lokalen Sorten eine Zukunft zu sichern, das vor dem Verschwinden gerettet wurde, und um die Aktivität und den Schutz der Biodiversität fortzusetzen. Zum wissenschaftlichen Ausschuss gehören: Die Universität Perugia, Bioversity International und die FAO.
Sie hat über dieses Thema mehrere Projekte für viele Regionen (Abruzzen, Marken, Emilia Romagna, Umbrien und Latium) sowie für Bergdörfergemeinschaften und Provinzen durchgeführt. Außerdem hat sie lange Zeit mit der Universität Perugia zusammengearbeitet und am EU-Pilotprojekt für das Management der Genresourcen in Vietnam teilgenommen.
Seit 2011 arbeitet sie mit dem Pastila-Museum in Kolomna (Russland) und mit der Tolstoi-Stiftung in Jasnaja Poljana bei Tula über die Erforschung und die Bewahrung der alten russischen Apfelbaumsorten zusammen.
Werke
Von ihr stammen viele Beiträge in internationalen Zeitschriften und mehrere Veröffentlichungen, darunter: „Archeologia Arborea, Diario di due cercatori di piante“ („Baumarchäologie, Tagebuch zweier Pflanzensucher“), jetzt in der vierten Auflage, „Tenendo innanzi frutta“ („Das Obst zuallererst“) (Verlag Petruzzi), „Frutti ritrovati“ („Wiederentdeckte Früchte“) (Verlag Mondadori Electa), „L’occhio ammira e resta incantato“ („Das Auge bewundert und bleibt verzaubert“) (Veröffentlichung der Provinz Terni), „I pregiati perzichi di Papigno“ („Die edlen Pfirsiche aus Papigno“) (ebenfalls Veröffentlichung der Provinz Terni). Artikel in Zeitschriften und Zeitungen weltweit: The New Yorker, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Geo in der deutschen, griechischen, türkischen, bulgarischen, lettischen, russischen usw.